Was kommt danach – eine tiefere Einsicht?
Rückblick: Donnerstag, 26.09. – wie vom Umweltservice als auch von den Flachgauer Nachrichten ausführlich transportiert, wurde die Ebster Holding, bestehend aus unseren 4 Sparten Bau, Holzbau, Living und Immobilien, mit dem Salzburger Umweltblatt 2024 ausgezeichnet.
Ein schöner Moment, eine würdige Bestätigung für den bisherigen Weg, aber kein Grund, auf dem Status Quo zu verharren. Das Blättchen verwelkt, wenn es nicht in fruchtbaren Boden gesetzt und bewässert wird.
Zufällig sind mir aktuell 2 Bücher ins Visier geraten, die ich parallel lese. Geht gut, weil es ähnliche Themen mit verschiedenen Herangehensweisen sind.
Einerseits “Regenerativ” von Martin Grassberger, andererseits “Mensch sein” von Carel van Schaik und Kai Michel. Ein Mediziner und Biologe, ein Anthropologe und ein Historiker. Sehr spannend.
Anhand der Evolution und unserer jahrtausendelangen Prägung wird die aktuelle Situation analysiert.
Die Ergebnisse sind ernüchternd, praktisch ist ein Kollaps fast unvermeidbar. Wir entwickeln uns gesellschaftlich und neurologisch in die entgegengesetzte Richtung, die für unser Überleben nötig wäre. Beispiel – der Medienbericht übers Umweltblatt wurde verschiedentlich aufgenommen, die Idealisten und holistischen Denker haben uns beglückwünscht, die kurzfristig und materiell gesteuerten Akteure waren mit einem entwertenden Schmäh schnell zur Stelle. Ist leider die Mehrheit …..
Jetzt könnte ich ganz österreichisch mit “iss eh ois wurscht” oder “schau ma moi” den Blog beenden, das ist mir aber zu wenig.
Wir entwickeln uns weiter und ich glaube an die Macht des einzelnen.
Aktuell arbeiten wir mit Spezialisten und prüfen die Machbarkeit einer Öko-Zertifizierung unserer Immobilien. Wir wollen hier mit “learning by doing” herausfinden, wo wir bei künftigen Projektenwicklungen frühzeitig den Hebel ansetzen können, um ökologische Parameter zu verbessern (Energieverbrauch, Energiequelle, Cradle to cradle, CO2, Wasserverbrauch, Biosphäre, Standortrisiko,…..)
Die Sustainable Goals (wer´s nicht kennt, einfach in Suchmaschine eingeben) werden in diesem Jahr unseren Mitarbeitern vorgestellt und daraus die Schwerpunkte für unsere Region abgeleitet.
In weiterer Folge wird es nicht ausbleiben, die Lieferketten zu überprüfen.
Natürlich wissen wir, dass am Ende des Tages der Betrieb wirtschaftlich bleiben muss. Schöne Gewinne werden uns aber am Ende nichts helfen, wenn unser größter Stakeholder, die Erde, nicht mehr mitmacht und den homo sapiens abschüttelt.
Abschließend noch eine Erkenntnis aus “Regenerativ” – wer kennt das Windschutzscheibenphänomen?
Eher die älteren Jahrgänge. Wer 1980 ein paar Stunden mit dem Auto fuhr, hatte zu tun, die Insektenkadaver von der Scheibe zu waschen, der Vergleich mit heute ist selbsterklärend.
67% aller Insekten sind seit 1980 in unserem Raum verschwunden! Sind eh nur lästig, eh schon wissen, aber – Nahrungskette, Bestäubung,….
“iss eh ois wurscht” oder einfach mal kräftig nachdenken?