Mozart 56 – Ein Tag zwischen Himmel und Hölle

losgehts

Am Samstag war es nach mehreren Monaten Training soweit. Herrliche Wetterbedingungen für den Ultralauf in Salzburg.
Gemeinsam mit unserem Herbert Schweighofer, Verkaufsgenie und Querdenker aus der Viktoriagruppe, wagte ich mich in diese neue Erfahrung – 56km und 1500 Höhenmeter!

Wie oft habe ich vorher gehört – das ist doch komplett ungesund, wie oft habe ich retourniert, mir geht´s aber sehr gut dabei….
Jeder muss sich seine Ziele stecken und darf sich einfach nicht davon abbringen lassen.

Es hat sich ausgezahlt, der Tag war voll von körperlichem und mentalem Neuland.
Gestern las ich gerade einen Laufbericht vom Transalpin, wo die Autoren bekannten, weggelaufen zu sein, obwohl alle anderen gingen. Sie kamen viel später drauf, dass das alles Profis waren, die wussten, wie man eine solche Höhenmeterangelegenheit angeht.
Für mich war es ein Dejavu – wir waren die einzigen, die die Glasenbachklamm hinaufliefen……was sich später rächen sollte.

Herrliche Ausblicke über die Fageralm, rüber nach Ebenau, immer wieder höllische Steigungen mit den motivierenden Namen „The Climb“, „The Wall“….
Runter zum Fuschlsee samt Umrundung, dort Begleitung von Freunden und der beginnende Einbruch von Herbert.
Nach dem Fuschlsee die schwere, aber rasch getroffene Entscheidung, Herbert bleibt hinten, Hüfte, etc., er muss es langsamer angehen.

Das haut das mentale Gefüge bei mir durcheinander, alleine ab 35km, auf das war ich nicht vorbereitet, zu zweit ist es ganz was anderes.
Herbert fängt sich aber (wenn wir das gewusst hätten…) und bleibt konstante 7min hinter mir.

Fuschlerseeache, rauf nach Hof, Holzbau-Baustelle kurz bei Labstation besichtigt und weiter zum Salzburgring. Dort findet gerade ein Dragsterrennen statt, es bläst mir fast das Trommelfell raus.
Wieder rauf Richtung Koppl und bis unter den Nockstein, wo es runter und am Gegenhang wieder rauf geht. Anschließend runter in die Stadt und fast geschafft.

Denkste, wenn ich gewusst hätte, wie hoch der Kapuzinerberg ist, hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht angemeldet.
Die absolute Hölle, die du nur durch ein mentales Programm durchhältst, das unter dem Titel „Zieleinlauf“ steht.

Ganz oben glaube ich geht es allen gleich, da kommen dir die Tränen.
Und dann die Stiegen runter, du hörst bereits die Lautsprecher im Ziel. Raus auf die Linzergasse, meine Schwester steht mit dem Hannes da, Finisher-Transparent in den Händen. Verdammt, ich schaff das, DANKE, DANKE, DANKE für die Unterstützung.
Staatsbrücke, dann, eh klar, noch durch die Unterführung, runter, rauf, eh schon wurscht. Klatschen und Begeisterung überall, Getreidegasse, Waagplatz, keine Schilder mehr, ich weiß aber, wo es lang geht.

RESIDENZPLATZ, Finish, meine Familie, Christian, Veronika, Ziel, WAHNSINN und ganz, ganz feuchte Augen.
6min später kommt ein mit Emotionen geladener Herbert ins Ziel und wir feiern noch minutenlang im Zieleinlauf.
Für mich gibt´s ein Bier (3 Schluck reichen….), der Herbert bekommt eine Monatsration Gummibärli.

Herrliches Erlebnis. Ich hoffe, dass unsere WhatApp-Begleiter nicht durch die vielen Meldungen genervt waren. Wir wollten euch ein bisschen auf dem Lauf mitnehmen und bestmöglich zeigen, wie sich das auch stimmungsmäßig gestaltet.

Da bleibt nur noch eins zu sagen – wir sehen uns beim Company Run!

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