man hört so manches…
Ein heikles Thema, das ich heute vor den Vorhang ziehen will. Eines, das man aber immer mehr in den alltäglichen Diskussionen hört.
Bereicherung unter dem Deckmantel der Kurzarbeit.
Schon in den ersten Tagen dieser sinnvollen Maßnahmen habe ich mir Gedanken gemacht, wer das wohl ausnutzen wird.
Jetzt häufen sich die Stimmen meines Umkreises mit Berichten über Kollegen, Partner, Freunde, die zwar in Kurzarbeit befindlich, aber trotzdem streng gerechnet mehr als normal arbeiten.
Es gibt Geschichten (aber auch Fakten, die ich natürlich nicht veröffentlichen werde) über Firmen, die ohne Rechnung arbeiten, den Mitarbeitern die Differenz zwischen Kurzarbeitsentgelt und Normalarbeitszeit auch de facto „ohne Lohnverrechnung“ auszahlen. Ned schlecht, Gewinnmarge bei der Arbeitsstunde von 5% auf 25% erhöht.
Breit gefächert sind die Stories, von Konzernen bis zu Kleinbetrieben.
Leute, es gibt immer Akteure, die in der Krise und davor ausschließlich den eigenen Vorteil suchen. Sogenannte „Kriegsgewinnler“.
Wenn alles rechtskonform abläuft, gibt es dagegen ja nichts einzuwenden.
Konkret zur Baubranche – wir sagen tausendmal DANKE, dass wir kurzfristig nicht von der Krise betroffen sind, im Gegenteil, die Konjunktur läuft weiter. Wie das 2021 aussieht, ist wahrscheinlich ein anderes Kapitel.
Seitens der Medien hört man aber von hoher Arbeitslosigkeit und reger Beanspruchung des Kurzarbeitstopfes im Bausektor. Das kann ich nicht nachvollziehen und kann nur auf Missbrauch hindeuten.
Wir warten auf die Maistatistik, spätestens da sollte der Spuk in unserem Berufsstand aufhören.
Heute aktuell gelesen, bei den laufenden Prüfungen der Finanz wird in ca. 10% aller Fälle Schummelei aufgedeckt. Ob es stimmt, weiß ich nicht, glaubhaft wäre es auf jeden Fall.
Somit mein Schlußwort – wir werden niemanden vernadern, aber ich bitte alle Mitarbeiter, Partner, Lieferanten um die nötige Courage, solchen Akteuren kräftig auf die Zehen zu steigen.
Für mich gilt – sollte konkret etwas in unserem Umfeld bekannt werden, trennen wir die Verbindung!!
Sozialleistungsbetrug ist (k)ein Kavaliersdelikt und Kontrollen nur bei Verdachtslage!
In der österreichischen „Rechtsmeinung“ geht man bei Sozialleistungsbetrug immer noch von einem Kavaliersdelikt aus oder so nach dem Motto „zahlen eh so genug Steuern muß man schauen das man was zurück bekommt“.
Als Vergleich: Ich glaube jeder von uns würde bei der Aufklärung eines Diebstahls (unabhängig vom gestohlenen Wert) den Täter „vernadern“, aber bei einem Sozialleistungsbetrug über zigtausende Euros (welche indirekt jedem Steuerzahler gestohlen wird) da haben wir Gewissensbisse – und da nehme ich mich nicht aus.
Die Kontrolle durch die Finanz erfolgt nur bei einer Verdachtslage – nur woher kommt der Verdacht.
Ich glaube da müssen wir alle an unserer „Rechtsmeinung“ noch arbeiten.