Hire and Fire

Fire

Die Unkultur der “Großen”

Vor wenigen Tagen hatten wir die erste Geschäftsführersitzung im neuen Jahr.
Unter anderem hörten wir in den Berichten, dass ihm Rahmen von professionellem Recruiting lediglich 2 Neuzugänge im Jahr 2022 zu verzeichnen waren, aber durch Mundpropaganda und direkte Kontaktaufnahme der Erfolg wesentlich größer war. Insgesamt wuchs das Stammpersonal um 10 Mitarbeiter. Das sind bei uns 8%. Auch die Anzahl der Lehrverträge blieb stabil.
Schwierige demografische Randbedingungen, aber man kann zufrieden sein.

Wechseln wir den Schauplatz. Die Medien sind randvoll mit Berichten aller HighTech-Konzerne, die Menschen rausschmeißen. Zahlenmäßig meist ganze Kleinstädte, die den Weg zum Arbeitsamt antreten.

Ich verfolge das schon lange, immer, wenn Krise in den Medien steht, passiert das. Einer fängt an, und die anderen folgen. Jetzt stelle ich in den Raum, beim Studieren der Quartalsberichte verdienen allesamt nach wie vor Milliardenbeträge. Ist es vielleicht jetzt leichter, in der Makrostory „Rezession“ das zu tun, was wahrscheinlich wirtschaftlich vorher schon nötig war. Die Gewerkschaften, die in den USA sowieso zahnlos sind, sind jetzt ruhiger als in der vermeintlichen Hochkonjunktur.
Was mir aber aufstößt, ist diese Diskrepanz bei Konzernen. Einerseits spricht man über hochtrabende Unternehmenskulturen, unglaubliche Incentives, perfekte Arbeitswelten, andererseits, wenn ein paar Gewitterwolken auftauchen, eliminiert man per WhatsApp bis zu 10% der Belegschaft – und das, obwohl der Laden gut läuft. Wenn man da den schönen altruistischen Reden eines Marc Benioff (CEO Salesforce) in den guten Zeiten zuhört, wird einem aus der jetzigen Perspektive schlecht.

Lokales Beispiel – ein großer Getränkekonzern hat gerade mit kurzer Vorankündigung und ganz schlechter Kommunikation eine ganze Abteilung gestanzt. Eine mir sehr nahe Person war nicht bei den Opfern, ist aber komplett demotiviert, unter solchen knallharten Bedingungen zu bleiben. Der vielzitierte Sinn der Arbeit geht verloren.

Ich stelle mir vor, wir hätten 10% Umsatzverlust und würden dadurch 15 Menschen bei uns ohne große Mitteilung und Erklärung entlassen. Na habe die Ehre, hoffentlich nicht…?

Wir hatten gerade intern einen schwierigen Fall zu lösen und wenn ich da nachdenke, wie viele Jahre und zuletzt Tage und Stunden wir nachgedacht haben, wie wir eine Kündigung vermeiden, dann sehe ich diese Tech-Maschinen als eher unmenschlich an. Leider haben sie uns alle täglich im Griff und ein Boykott ist praktisch unmöglich.

Trotzdem werfe ich in den Ring, beim aktiven Nutzen von Google, Facebook, Instagram, Amazon oder Konsumieren der Markenartikel der Multis sollten die aktuellen Nachrichten nicht ganz verloren gehen….

Lokale Händler und Produzenten in überschaubarer Größe denken ganz anders, wenn es um die Einstellung oder Trennung von Mitarbeitern geht.

Da bin ich mir sicher und – Ausnahmen bestätigen immer die Regel.

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